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Verfolgung widerständiger Mieter*innen von Gemeindewohnungen

 

Datengrundlage und Methodik zur Erstellung der Listen

 

Das DÖW bezieht sich in den Arbeiten seit Beginn seiner wissenschaftlichen Forschung zum Thema auf die breite vom Linzer Historiker Karl R. Stadler geprägte Definition von Widerstand. Neben der Verfolgung aus parteipolitischen und weltanschaulichen Gründen (kom­munistisch, katholisch-konservativ, sozialistisch) „müssen auch jene polizeilichen und gerichtlichen Repressionen Berücksichtigung finden, die einerseits Tatbestände betreffen, die in demokratischen Rechtsstaaten keinerlei Unterdrückung unterliegen, wie beispielsweise abfällige Äußerungen über Regierung oder Verwaltung, andererseits über das in demokratischen Rechtsstaaten übliche Maß an Qualität der Strafe hinausgehen, wie KZ-Haft aufgrund der sexuellen Orientierung oder Todesstrafe für Delikte der Kleinkriminalität“, wie Brigitte Bailer und Helmut Wohnout zum Projekt der namentlichen Erfassung der politischen Opfer ausführten .[1]

 


[1] Das Projekt „Namentliche Erfassung der Opfer politischer Verfolgung 1938–1945“, www.doew.at/cms/download/6ap82/einleitung-1.pdf, S. 4 [1.2.2025].

 

Ergebnis

 

Nach der Georeferenzierung der Wohnadressen wurden diese auf eine Karte mit Adressen von Gemeindebauten projiziert (unter Verwendung der online von der Gemeinde Wien zur Verfügung gestellten Polygon-Koordinaten von Gemeindebauten).

Im Ergebnis konnten so 401 Personen eruiert werden, die aufgrund ihres widerständigen Verhaltens von den Nationalsozialisten verfolgt wurden. 175 von ihnen wurden ermordet, 226 Personen haben die Repressionen der nationalsozialistischen Polizei und Justiz bzw. die Haft in Gefängnissen und Konzentrationslagern überlebt.