Raimund Titsch
Geboren 1897 in Wien, arbeitete Raimund Titsch ab 1941 als Leiter der Textilfabriken von Julius Madritsch in Polen. Gemeinsam versuchten sie, den jüdischen Arbeitskräften in Madritschs Fabriken zu helfen. Sie stellten so viele Menschen an wie möglich, denn nur durch einen Arbeitsplatz waren sie vor der Deportation in die Vernichtungslager geschützt. Titsch sorgte dafür, dass die Arbeiter*innen so gut wie möglich verpflegt wurden und kümmerte sich um menschliche Arbeitsbedingungen. Mit dem Polizisten Oswald Bouska schmuggelten sie in einer mehrtägigen Aktion kurz vor der Schließung des Ghettos viele Kinder in die Fabrik, von wo aus sie zu polnischen Familien gebracht werden konnten.
Während seiner Zeit in Krakau fotografierte Titsch immer wieder heimlich die Umgebung: Diese einzigartigen fotografischen Zeugnisse der Gräueltaten der Nationalsozialisten im Ghetto und im Lager Plaszow versteckte Raimund Titsch nach dem Krieg. Erst 1963 wagte er es, die Fotos an einen Überlebenden des KZ Plaszow zu übergeben.
Raimund Titsch starb 1968 in Wien.
Eine Erinnerungstafel am Gemeindebau 1130 Wien, Trautmansdorffgasse 22-24 gedenkt seiner.
